Thomas P. Kausel, 1947
in Berlin geboren, arbeitete als Kameramann und als Fotograf. Da er
keine klassische Ausbildung besaß, studierte er Malerei
gewissermaßen als Nachholbedarf, und an der Sommerakademie in
Salzburg belegte er Kurse bei so renommierten Künstlern wie Sandro
Chia und Hermann Nitsch. Heute lebt er als Maler in München.
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Kausel
arbeitet eher mit Pigmenten als mit Farben, und er hat sogar eine
detaillierte Pigmentliste erarbeitet, welche die Grundlage seines
kreativen Schaffens als Maler bildet. In erster Linie bedeutete
seine Arbeit eine Auseinandersetzung mit der Psychologie der Farben
im Allgemeinen, wie es auch viele andere Künstler vor ihm taten,
beispielsweise Barnett Newman, Josef Albers oder Yves Klein.
Bei Kausel ist die Leinwand oftmals zweigeteilt, wobei die eine
Hälfte nichts anderes darstellt als das Pigment als solches,
wohingegen die andere Hälfte dasselbe Pigment (oder Farbe)
kombiniert mit anderen Farben zeigt. Manchmal scheint die
"Farbkombination" der einen Hälfte nur der vergrößerte
mikroskopische Ausschnitt des gemalten Pigments zu sein, um damit
die chemische Struktur desselben darzulegen. Andere konkret
gestaltete Bilder wiederum erinnern das betrachtende Auge an
Landschaften oder erleuchtete Horizonte, gleichwohl bleibt, wie so
oft innerhalb der konkreten Kunst, die Assoziation der Imagination
des Beschauers überlassen. (Ulrich
Korn)
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